Das Empire, eine Stilphase in der Regierungszeit Napoleons


Die repräsentativen Empire Möbel haben klare, strenge Grundform

Empire ist der Repräsentationsstil der Zeit Napoleons, als dessen Gründer die Einrichter Napoleons Charles Percier und Pierre Fontaine gelten.

 

Der kühle gerade Stil betont die ausgewogenen Proportionen. Vorherrschende Farben sind schwarz, weiß mit Gold, das dunkle Rot des Mahagoniholzes und die Bronzefarbe der Beschläge.

 

Neben der Betonung glatter einheitlicher Flächen sind Sockel bei Schränken und Kommoden und architektonische Bauteile der Antike wie Karyatiden, Säulen, Gesimse und Friese kennzeichnend. So sind Kommoden und Schränke mit schwarzen Holzsäulen und oben wie unten abschließenden Messingverzierungen typisch für den Empire-Stil.

 

Antike Figuren und Formen wie Sphingen und Löwenbeine werden gerne als plastische Verzierung in Bronze auf Möbel aufgebracht.

 

Die zeitliche Abgrenzung der Stilepoche wird meist mit der Regierungszeit Napoleons vorgenommen. Dennoch wurden Empiremöbel auch nach 1815 noch weiter gebaut. Vor allem in den Nachbarländern Frankreichs fand noch eine Weiterentwicklung des Stils bis 1830 statt.


Empire (Stilrichtung)

Das Empire ([ɑ̃'piːʁ], frz. „Kaiserreich“) ist eine in Frankreich etwa gleichzeitig mit den Regierungsabschnitten des Konsulats (1799–1804) und des ersten Kaiserreiches (1804–1815) vorherrschende Strömung der Bildenden Kunst, die dem Klassizismus unterzuordnen ist.

Geschichte

Sie entwickelte sich im letzten Jahrzehnt des 18. Jahrhunderts, verbreitete sich unter dem Einfluss Napoléon Bonapartes in Europa, vornehmlich in den unter seinem Einfluss stehenden Gebieten (Italien und Rheinbundstaaten), aber beispielsweise auch in Russland oder dem Westböhmischen Bäderdreieck, und dauerte bis 1815 an. Sie erfasst vorwiegend die Innenausstattungen, das Kunsthandwerk und die Möbelkunst, aber auch die Kleidermode (siehe Revolutions- und Empiremode). Die Periode des Klassizismus in der Baukunst fällt zeitlich mit dem Empire zusammen, setzt aber früher ein und hält sich länger.

Merkmale

Der Empirestil bezog seine Ideale wie der Klassizismus ganz allgemein aus der griechischen und römischen Antike, er hatte neben Dekoration vor allem Repräsentation zum Ziel. Im Gegensatz zum vorhergehenden, zierlicheren Stil Louis Seize zeichnet sich der Empire jedoch durch eine größere Monumentalität aus. Geradlinigkeit, Strenge und Feierlichkeit sollten Größe und Macht veranschaulichen.

 

Der Empire ist nicht zu verwechseln mit dem Second Empire genannten Kunststil innerhalb des Historismus zur Zeit Kaiser Napoléons III.

 

 

Vertreter des Empirestils

Den Anfang markierte vor allem der Maler Jacques-Louis David, der in seinen Gemälden Napoleon als Feldherrn und Kaiser glorifizierte.

 

Die erlesensten Werke der Möbelkunst dieser Zeit schufen die Kunstschreiner Georges Jacob (1739–1814) und dessen zweiter Sohn François-Honoré Jacob-Desmalter (1770–1841). Für die Möbel wurden Mahagoni, Ebenholz und Zeder bevorzugt, mit feuervergoldeten Beschlägen (etwa Löwenfüße), Samt und Marmor wurde der Ausdruck gesteigert. Griechische, ägyptische und römische Motive waren in allen Bereichen sehr beliebt.

 

Als „Empire“ wird auch die französische Spielart der klassizistischen Baukunst bezeichnet[1], die im Zuge der napoleonischen Kriege auch Europa östlich des Rheins stark prägte. Führend waren die von Napoleon bevorzugten Architekten Pierre-François-Léonard Fontaine und Charles Percier.

 

Quelle: Wikipedia