Rokoko, eine Stilrichtung, die sich von Frankreich aus entwickelte


Aus dem Rokoko kommen leichte, Ornament verzierte Rokoko Möbel

 

Charakteristische Merkmale des Rokoko sind geschwungene Formen mit gegenläufigen Bögen, teilweise wird die Symmetrie sogar aufgehoben. Verspielte, besonders florale Ornamente herrschen vor, wobei die Rocaille (Muschelform) das Leitmotiv und Hauptornament darstellt.

 

Kapriziöse Ausschmückungen mit Vorbildern aus Antike und Renaissance, hellfarbige oder weiße Einfassungen oder auch vergoldetes Schnitzwerk geben den Stücken eine heiter beschwingte Ausstrahlung.

 

Bei den Hölzern erfreute sich wertvolles Mahagoni, das im 18. Jahrhundert aus Übersee importiert wurde, zunehmender Beliebtheit.


Mehr Infos zu Rokoko

Das Rokoko ist eine Stilrichtung der europäischen Kunst (von etwa 1725/33 bis 1775/83) und entwickelte sich aus dem späten Barock (ca. 1700–1720). Ausgangspunkt ist Frankreich. Der Name entstammt dem französischen Wort Rocaille (Muschelwerk) und bezeichnet ein immer wieder auftretendes Ornamentmotiv, das sich durch Asymmetrie von barocken Formen unterscheidet.[1]

 

Der Begriff Rokoko wurde 1797 von dem Maler Pierre Maurice Quays geprägt. Das Rokoko wurde ungefähr ab ca. 1770 langsam vom Klassizismus abgelöst. Einen Übergangsstil nennt man im Deutschen Zopfstil.

Begriff

Der Begriff Rocaille leitet sich aus den beiden französischen Wörtern roc ‚Fels‘ und coquilles ‚Muscheln‘ ab. Die Ableitung zeigt, dass es sich vor allem um einen Dekorationsstil handelt. Daher wird auch im Wesentlichen bei monumentaler Baukunst und bei bildnerischen Künsten jener Zeit nur bedingt von einer eigenen Stilepoche gesprochen. Dagegen wird besonders auf dem Gebiet der Innenarchitektur und des Kunstgewerbes eine strenge Abgrenzung vom Barock getroffen. Der Begriff ist in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gebildet worden.

 

Das Pathos des Barock konnte sich im Zuge der Gegenreformation, der katholischen Reform und der damit einhergehenden Lehre und Praxis sowie in der Verherrlichung des absolutistischen Herrschers voll entfalten. Demgegenüber huldigte man in der nachfolgenden Zeit des Rokoko einem verspielteren Schönheitsideal von eleganter Leichtigkeit und Anmut. Charakteristisch in diesem Bau- und Dekorationsstil sind überbordende Verzierungen an Fassaden, in Innenräumen, an Möbeln, Alltagsgegenständen etc. und vor allem eine Vorliebe für das Unregelmäßige und für Asymmetrie, im Gegensatz zu der im Barock so zentralen Symmetrie. An die Stelle fester Formen treten leichte, zierliche, gewundene Linien und häufig rankenförmige Umrandungen.

 

In der Ikonographie der weltlichen Kunst zeigen die Motive eine Zunahme an sinnlicher, erotischer Ästhetik und laszive Darstellung der galanten Welt. In der Architektur und Baukunst tritt der großartige Fassadenschmuck zugunsten einer reichhaltigeren Ausstattung und Akzentuierung der Innenräume zurück, wie überhaupt das Rokoko in erster Linie eine Kunst der Innendekoration ist. In der höfischen und zunehmend auch in der bürgerlichen Umgebung bildeten mehr oder weniger luxuriös gestaltete Salons die Zentren geselliger Unterhaltung. Er entwickelte sich damit zum beherrschenden Wohnraum.

Quelle: Wikipedia